Wie viel Fläche ist versiegelt?

  • Auf Grundlage des im Rahmen des Copernicus-Programms veröffentlichten europaweiten Datensatzes zur Bodenversiegelung (High Resolution Imperviousness Layer) kann der Versiegelungsgrad in Deutschland auf allen Maßstabsebenen untersucht werden.
  • Insgesamt sind 19.743 km² der Fläche Deutschlands versiegelt, was einem Flächenanteil von 5,5 % der terrestrischen Landesfläche (inkl. Binnengewässer) entspricht.
  • Der Bodenversiegelungsgrad der Siedlungsfläche beträgt im Mittel 45,1 %, wobei die Spannweite von 61,3 % für Industrie- und Gewerbeflächen bis 0,6 % bei Golfplätzen reicht.
  • Die Berechnung der Bodenversiegelungszunahme von 27 ha/Tag allein auf Grundlage mittlerer Versiegelungswerte (45,6 % neuer SuV-Flächen) berücksichtigen nicht die Verdichtungsprozesse innerhalb bestehender Siedlungsflächen und stellt darum vermutlich eine starke Unterschätzung dar.

  Zur Karte "Bodenversiegelungsgrad" (2015) im IÖR-Monitor.

Tabelle: Ermittelte Bodenversiegelungsgrade unterschiedlicher Nutzungsarten für das Jahr 2012
Flächennutzung Bodenversiegelung [%]
Fläche gesamt5,5
.. Siedlungsfläche45,1
.. .. Baulich geprägte Fläche49,3
.. .. .. Industrie-, Gewerbefläche61,3
.. .. .. Besondere funktionale Prägung52,0
.. .. .. Mischnutzung 41,3
.. .. Siedlungsfreifläche16,2
.. .. .. Kleingarten27,2
.. .. .. sonst. Sport-, Freizeit-, Erholungsflaechen19,1
.. .. .. Friedhof 18,5
.. .. .. Park, Grünanlage11,2
.. .. .. Wochenend-, Ferienhausbebauung9,9
.. .. .. sonstige Siedlungsfreiflächen 6,2
.. .. .. Golfplätze 0,5
.. Verkehrsfläche36,8
.. Freiraumflächen0,5
.. .. Unkultivierte Bodenfläche2,3
.. .. Abbau- und Haldenflaeche2,3
.. .. Wasserfläche1,5
.. .. Landwirtschaft0,5
.. .. Wald und Gehölz0,3

Zur Methodik der Bodenversiegelung

Die Bodenversiegelung ist nur näherungsweise messbar. Die derzeit genaueste Messung erfolgt durch den Imperviousness-Layer des Copernicus Land Monitoring Services, der die Bodenversiegelung europaweit für die Jahre 2006, 2009, 2012 und 2015 hochauflösend (Rasterweite 20m) bestimmt hat. Allerdings wird der Zeitvergleich durch methodische Beeinträchtigungen der fernerkundlichen Erhebung erschwert, weswegen im IÖR-Monitor nur der Zeitschnitt 2015 verfügbar ist.